Mir fiel er sofort auf, dieser dunkle, kaputte Grabstein. Mitten im kalten Wasser lag er und schimmerte geheimnisvoll im widerspiegelnden Licht der Sonne.
Wie kam er dahin? Welches Geheimnis mochte er wohl in sich tragen?
Ich versuchte die Inschrift zu entziffern, obwohl einige Ecken fehlten. "Magdalena" stand dort
eingemeißelt, geboren am 4.März 1835, gestorben am 29. Januar 1838. Vor ca. 170 Jahren war dieses kleine Mädchen, keine 3 Jahre alt, gestorben. War es ein Unfall? Oder hatte eine Kinderkrankheit sie aus dem Leben gerissen? Vielleicht war es aber auch eine Grippe- Epidemie, so wie das damals oft der Fall war.
Meine Gedanken versanken weiter in der Vergangenheit. Ich sah sie direkt vor mir, ein kleines, pausbäckiges Mädchen mit lustigen Zöpfen, das fröhlich durch die Wiesen tollte.
Womit mag sie gespielt haben? Bestimmt besaß sie einen Kreisel oder eine geschnitzte Puppe.
Wieso lag jedoch dieser Grabstein plötzlich da? Soll uns dieser Fund auf etwas aufmerksam machen?
Alles ist auf dieser Erde vergänglich. Jeden Tag sollten wir leben, als ob es der letzte wäre. Missverständnisse sofort aufklären und das einzig unvergängliche, die Liebe, fest in unserem Herzen verankern. |